26.12.2015

I Got Rhythm | Kunstmuseum Stuttgart

„I Got Rhythm“ – eine Sonderausstellung mit hohem Unterhaltungswert über die Interaktion von Jazz und Kunst. Eine Ausstellung, in der auch (endlich) das Zusammenspiel zwischen Audioguide und Exponaten einwandfrei funktioniert und nicht nur sinnvoll ist, sondern den Ausstellungsbesuch erst zu einem kompletten Erlebnis macht. Mit den Köpfen wippende Ausstellungsbesucher, die ein Lächeln auf den Lippen haben, Takt klopfende Füße, hier und da einige Hüftwackler, und ein mehrstündiger Aufenthalt, der wie im Flug vergeht: „I got rhythm“ eben...

07.11.2015

Arbeit & Alltag | Ruhr Museum Essen

Arbeit & Alltag; Zeche Zollverein; Kohlenwäsche; Ruhrmuseum Essen

Arbeit & Alltag, ein Spannungsfeld, das den Museumsmachern im Ruhrgebiet besonders am Herzen liegt. In Ausstellungen dieser Art präsentieren Kuratoren nicht weniger als die Kernidentität einer ganzen Region und versichern den Menschen ihr Selbstverständnis einer von Maloche geprägten Alltagskultur im Pott. Wenn das Ruhr Museum dieses "Standardthema" für eine Ausstellung aufgreift, erwarte ich nicht weniger als eine neue Perspektive auf ein gut erforschtes und museal-dokumentiertes Thema...

25.10.2015

GastPost*: Hilfe. Lebensrisiken – Lebenschancen | Diakonissenhaus Gallneukirchen



Wandgestaltung Sonderausstellung
Unter dem Titel „Hilfe. Lebensrisiken – Lebenschancen“ wird im Diakonissenhaus in Gallneukirchen noch bis 2. November die Oberösterreichische Landessonderausstellung 2015 gezeigt. Für alle jene, die sich unter diesem Titel zunächst nicht viel vorstellen können: Es handelt sich dabei grob gesagt um einen Rückblick auf die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in Österreich, mit einem Fokus auf das Bundesland Oberösterreich. Puh! Also eine Ausstellung der geschichtlichen Entwicklung des Sozialversicherungswesens. Das Ganze in Gallneukirchen. Das versprach… ja, was eigentlich? Exotik? Langweile? Ich wollte es herausfinden und verband den Besuch der Ausstellung mit einem Aufenthalt in Linz. Und ich dachte mir im Stillen: Wer dieses Thema gelungen umsetzt, der kann alles machen… Also rein ins Vergnügen!

11.10.2015

MEG | Genf

Der Neubau des Musée d´ethnographie de Genève (MEG)

Im Jahr 2014 konnte das Musée d´ethnografie de Genève (MEG) nach über siebenjähriger Bauzeit ein neues Gebäude beziehen. Der moderne Neubau in Form einer Pagode wirkt geheimnisvoll und weckt Neugier: die besten Voraussetzungen für einen Ausstellungsbesuch, oder, wenn man so will, eine Ethnografie des Museums – und gleichzeitig eine Doppelung dessen, was Sammler ursprünglich dazu veranlasst haben mag, die Geschichten und Hintergründe der im Museum ausgestellten Objekte zu erforschen...

29.09.2015

Freud Museum | Wien

Eingang zum Freud Museum
Das Freud Museum in Wien besteht aus den wenigen Zimmern der Praxis des legendären Psychoanalytikers. Museal ist wenig interveniert worden – und genau darin liegt die Stärke der Ausstellung...

30.06.2015

SchifffahrtMuseum | Düsseldorf

Vitrine, BinnenschifffahrtEs ist uns immer wieder eine Freude, an dieser Stelle Museen vorzustellen, die uns positiv überrascht, beeindruckt haben. Eines dieser Museen, das sein Dasein im Schatten namhafter Häuser am Ort fristet und deshalb unter Wert wahrgenommen wird, ist das SchifffahrtMuseum in Düsseldorf. Es ist unterhaltsam, kurzweilig, informativ. Ein kleines Museum, das Spaß macht...

26.04.2015

Textilmuseum | St. Gallen

Rechts das Textilmuseum, links C&A
In der wunderschönen kleinen Altstadt St. Gallens befindet sich das Textilmuseum. Die Lage könnte in kaum einem interessanteren Spannungsfeld liegen: gegenüber des 1886 erbauten „Palazzo Rosso“, welches das Museum beherbergt, steht eine Filiale des Bekleidungshauses „C&A“ – voreilig könnte man meinen Tradition trifft auf Moderne...

12.03.2015

Protest! | Stadtmuseum Tübingen

Protest – meist spontane und temperamentvolle Bekundung des Missfallens, der Ablehnung.

Bereits die Fassade ist bespielt


Protestieren in Berlin, in Bangkok, in Washington, ja. Aber im kleinen, friedlichen Tübingen? Auch das ging und geht, und wie, das zeigt eindrucksvoll die aktuelle Sonderausstellung im Stadtmuseum Tübingen...

23.02.2015

Rautenstrauch-Joest-Museum | Köln

der Reisspeicher wurde in den 1930er Jahren in Indonesien hergestellt
Ein indonesischer Reisspeicher im Eingangsfoyer
ist das Wahrzeichen des Museums
Asien, Nordamerika, Totenkult, Übergangsrituale – vielfältigste, komplexe Themen in einer Ausstellung zu vereinen, unterschiedlichste Geschichten in eine Erzählfolge zu bringen, das ist die Herausforderung für Ausstellungskuratoren in einem ethnologischen Museum. Meist wird die Gliederung der Themenbereiche zu einem Balanceakt zwischen den Interessen der Spezialisten. Der ausgewiesene Experte für südostasiatische Kulturen möchte sein Gebiet genauso repräsentiert wissen wie der Kurator und Kenner Nordamerikas. Im Rautenstrauch-Joest-Museum ist es gelungen, die klassischen, geografisch orientierten Abteilungen zu einer einheitlichen Ausstellung zu formen, ohne sich in regionalen Kulturstudien zu erschöpfen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vielfältigen Kulturen stehen im Mittelpunkt. Dabei tangieren die Themen auch die Lebenswelt der mitteleuropäischen Besucher und holen diese in ihrer Lebenswelt ab. Die präsentierten Themengebiete sind beispielsweise Wohnen, Kleidung, Grenzüberschreitungen oder Kunst...

03.01.2015

Krippen | Bayerisches Nationalmuseum München

Beim Betreten des Bayerischen Nationalmuseums herrscht andächtige Stille. Doch obwohl die große Eingangshalle leer wirkt, ist sie nicht verlassen: Die Mitarbeiterinnen an der Kasse und an der Garderobe empfangen mich mit einem freundlichen Lächeln und erweisen sich als gesprächig – sowohl mir gegenüber als auch untereinander, wenn eifrig Hausmannskostrezepte ausgetauscht werden. Irgendwie muss ich an eine italienische Kirche denken, die nur noch als Touristenattraktion dient. Apropos Kirche: erste Spuren des Sakralen finden sich bereits an der Eingangstür in Form des in Kreide aufgetragenen Segensspruches „20 C+M+B 14“ – interessant, dass sich das Museum ansonsten dem Volkskundlichen eher entsagt und sich auf die „hohen Künste“ fokussiert. Aber kommen wir zum eigentlichen Grund meines Besuches, der im Kellergewölbe liegt: die berühmte Krippensammlung...